Sweder then Vlashove, ein Eintrag
aus dem Jahre 1492, ist die erste offizielle
Namenseintragung die bisher zu finden war. Sie entstammt der
Willkommensschenkungs-Liste aus dem Münsterland. In dieser Liste wurden
alle Bewohner eingetragen, die einen Beitrag zur Willkommensschenkung
zahlten. Die Liste ist nach Regionen aufgeteilt. Unter dem Kirchspiel Dülmen,
Daldrup kann man den Namen Sweder dann finden. Bei Sweder handelt es sich um
einen Vornamen, also der Sweder vom Hof Flachshof.
Aus dem Jahre 1538 existiert ein Bürgerbuch
aus Münster, das die Einwohner der Stadt verzeichnet. Als Eintragung Nr. 77
findet sich hier de Flaskampsche. Auch hier könnte es sich
einen ehemaligen Bewohner des Flachshofes handeln, der im Sprachgebrauch
auch manchmal der Flaskamp genannt wurde. Da sich bereits
früh (um 1630) die ersten Erwähnungen des Namens Flashove in Münster
finden, könnte dies z.B. der Ursprung sein.
Eine weitere der ersten bekannten Eintragungen dieses Namens, die klar
mit einer Person verbunden ist, befindet sich im Münsteraner Stadtarchiv.
Hierbei handelt es sich um eine Gerichtsakte aus dem Jahre 1616,
in der ein Niklas zur Flashoven erwähnt wird.
Also Niklas, der von der Flasshove kommt... Bereits 1630
findet sich dann der Name Flashove in diversen Kirchenbucheinträgen
der Kirchengemeinde St. Viktor zu Dülmen. Die diversen Schreibweisen des
Namens stehen immer wieder mit Münster oder dem Münsterland allgemein
zusammen und in vielen Fällen kann eine direkte Brücke zur Daldruper
Familie geschlagen werden.
Ob dabei wirklich alle Schreibweisen berücksichtigt werden können, muß
sich noch herausstellen. Die Flashofskys aus den USA oder Marya Flaszowa,
1905 ausgewandert aus Galicy in Polen; sie alle scheinen vom Namensstamm
dazuzugehören. Doch was ist mit dem Namen Flaskamp? Diesem Namen begegne
ich nun seit 10 Jahren und ich hielt es immer für ausgeschlossen, das er
dazugehört. Bis mich Heinrich Flashove aus Haltern darüber aufklärte, man
habe in seiner Kindheit noch den Begriff Flaskamp benutzt, wenn man vom
Daldruper Hof sprach. Was wiederum zeigt, daß man sich nicht nur auf Daten
verlassen kann, sondern den Kontakt zu seinen Verwandten suchen sollte. Ich
habe das ganze gleich abgeprüft und festgestellt das fast alle Einträge
zum Namen Flaskamp aus der Zeit 1600 bis 1699 aus dem Münsterland (Südlohn)stammen
und in der Vergabe der Vornamen den Daldrupern ähnelten. Es wäre aber auch
möglich, das sich der Flaskamp eher im Bereich Dernekamp befand, einer
anliegenden Bauerschaft.
Ein weiteres Fragezeichen wird aufgeworfen, wenn amn
sich die älteste Dülmener Einwohnerlist anschaut. Sie stammt aus dem Jahre
1660 verzeichnet auch die Daldruper Einwohner. Dort findet sich ein 20
jähriger B. Flaßhove und seine 22 jährige Frau. Die beiden haben
ein 1-jähriges Kind. Zudem lebt eine 11-jährige Magd auf
dem Hof. Diese Tatsachen passen nun wieder gar nicht ins Bild. Demnach würde
ein B. Flaßhove den Hof bewohnen, kein Arndt.
Arndt und Netta gaben den Hof laut Mitteilungen
1660 weiter an ihren Sohn Heinrich Flashove. Diese Angabe ist
ebenfalls mit einem Fragezeichen zu versehen, da sie auf einer wackeligen
Quelle beruht.
Wie wackelig die Geschichtlichen
Mitteilungen sind, zeigt sich bei den nun folgenden Angaben:
Heinrich heiratete am 08.08.1712 Anna Wemhoff.
Das Ehepaar hatte laut Kirchenbucheinträgen zwei Kinder. Bisher ging ich
immer davon aus, das es ein drittes Kind gab namens Joes-Heinrich. Der
Joes-Heinrich der laut Mitteilungen den Hof übernahm und Elisabeth Peters
heiratete.
1. Anna Maria Flashove wurde am 29.09.1715
geboren, der Bruder
2. Heinrich Flashove erblickte am 01.08.1717
das Licht der Welt.
Laut Mittelungen übernahm das Ehepaar ca. 1660
den Hof. Bisher ging ich davon aus, das es sich dabei um das Sterbejahr von
Arndt Flashove handelte. Die Kirchenbücher geben darüber jedoch keine
Auskunft .
Die Problematik bei diesen
Theorien:
Es gab zwei Eheschließungen zwischen
einem männlichen Flashove und einer Anna Wemhoff. Beide Eheschließungen
sind von mir nochmals an den Kirchenbüchern überprüft worden.
04.08.1658 Berndt Flashove und Anna
Wemhoff - Kirchenbuch 2 - St. Viktor, Dülmen
08.08.1712 Henr. Flashove und Anna Wemhoff
- Kirchenbuch 4 - St. Viktor, Dülmen
Laut der Geschichtlichen Mitteilungen übernahmen
Heinrich Flashove und Anna Wemhoff den Hof 1660 von Arndt und Netta. Das
kann nicht stimmen, da sie den Hof dann 52 Jahre vor Ihrer Eheschließung
(1712) übernommen hätten. Eine Theorie wäre, das nicht Heinrich sondern
sein Bruder Bernhard den Hof übernahm. Geht aber auch nicht, denn 1660
brauchte es noch zwei Jahre bis zu dessen Geburt (1662).
Die Kinder Anna Maria Flashove
(29.09.1715) und Heinrich Flashove (01.08.1717) scheinen definitiv aus der
1712 geschlossenen Ehe zu stammen. bleibt also die Frage, was wurde aus den
beiden Söhnen von Arndt und Netta. Dazu werde ich versuchen die weiter
vorhandenen Daten zusammen zu puzzeln und abzuprüfen.
Bis dahin bleibe ich erstmal bei der
weiteren Abfolge des Stammbaums:
Der Hof ging dann 1710 an ihr angebliches 3.
Kind Joes-Heinrich Flashove über.
Hier fällt einem gleich die Diskrepanz auf. Die
Geburtsdaten der ersten beiden Kinder sind belegt, und es wundert, daß die
Geschichtlichen Mitteilungen besagen, der Hof wäre 1710 von Joes-Heinrich
übernommen worden. Somit wäre er bei Übernahme vermutlich noch ein Kind
gewesen. Zudem ist in den Kirchenbüchern bisher keine Geburt eines
Joes-Henricus von mir gefunden worden.
Wo hier der Fehler liegt, ist noch nicht ganz klar, da es aber aus dieser
Zeit noch Nachweise gibt, hoffe ich diese Sache aufklären zu können. Die
Kirchenbuchdaten sind belegt, stimmen aber nicht mit den Geschichtlichen
Mitteilungen über die Bauerschaft Daldrup überein. Also werde ich die zu
Grunde liegenden Daten überprüfen müssen. Möglicherweise wurde hier eine
Generation falsch zugeordnet.
Joes-Heinrich Flashove war mit einer Elisabeth
Peters verheiratet. Auch hier ist anzunehmen, das die Ehepartnerin aus
einer ansässigen Daldruper Familie stammte. Ein Eheeintrag ist jedoch nicht
zu finden. Jedoch taucht der Name Peters dann und wann bei Taufzeugen der
Familie auf.
Das Ehepaar hat zwei nachgewiesene Nachkommen. Bernard Heinrich
Flashove und Anna Maria Elisabetha Flashove.
Die alte Anfangsstruktur (sollte man den geschichtlichen Mitteilungen
Glauben schenken):
1. Generation: Arnd Flashove + Netta Hegemann
2. Generation: 1. Heinrich Flashove (*1659?) + Anna Wemhoff
3. Generation: 1. Anna Maria Flashove(*29.09.1715)
3. Generation: 2. Heinrich Flashove (*1717)
3. Generation: 3. Joes Heinrich Flashove + Elisabeth Peters
4. Generation: 1. Bernard Heinrich Flashove(02.02.1755)
4. Generation: 2. Anna Maria Elisabetha Flashove (*31.07.1759)
2. Generation: 2. Bernard Flashove (*1662)
zu 1.1.3.1 Bernard Heinrich Flashove Bernardus Henricus Flashove
wurde am 02.02.1755 in Dülmen geboren. Neben seinen Eltern sind noch drei
Taufpaten aufgeführt. Bernardus Röckmann, Gertrudis Tiefeneger, cond. Wünnemann.
Gertrudis war somit wohl eine verheiratete Wünnemann. Auch hier ist wieder
auffällig, daß es sich um Daldruper Namen handelt.
Bernard Heinrich heiratete am 28.01.1777 Anna Elisabeth Bieckerath,
geb. ca 1754. Das Ehepaar übernahm den elterlichen Hof in Daldrup. Der Ehe
entstammen mindestens drei Kinder. Bernard Heinrich verstarb bereits früh
am 17.01.1783 im Alter von 29 Jahren. Er wurde am 15.01.1783 in Dülmen
beerdigt und erlebte auch nicht mehr die Geburt seines dritten Kindes.
Seine Witwe Anna Elisabeth blieb nicht lange allein. Sie hatte vermutlich
Probleme Hof und drei minderjährige Kinder zu versorgen. In solchen Fällen
war eine Wiederheirat oft der einzige Weg. So heiratete sie ca. 1783 oder
1784 einen J.H. Niermann und bewirtschaftete mit ihm den Hof.
1.1.3.1.1 Catharina Elisabetha Flashove
1.1.3.1.2 Anna Gertrudis Flashove
1.1.3.1.3 Joannes Henricus Flashove
zu 1.1.3.2 Anna Maria Elisabetha Flashove
Anna Maria Elisabetha war das zweitgeborene Kind der Eheleute Flashove/Peters
und wurde am 31.01.1759 in Dülmen geboren. Das Kirchenbuch verzeichnet zwei
Taufpaten. Zum einen Anna Elisabeth Ärtken, deren Namen auf die Daldruper
Familie Aertken schliessen läßt. Joan Henrich Rees, der zweite Pate, ist
nicht eindeutig zu entziffern gewesen. Ich kann auch keine familienbezogenen
Rückschlüsse ziehen. Todesdaten oder Ehedaten liegen nicht vor.
Nachkommen der Ehe Flashove/Bieckerath
zu 1.1.3.1.1
Catharina Elisabetha Flashove wurde am 03.04.1778 in Dülmen geboren.
Als Taufpaten standen ihr Joes Henricus Bieckerath und Elisabeth Grevingk,
verheiratete Flashove zur Seite. Näheres ist zu ihr nicht bekannt.
zu 1.1.3.1.2
Anna Gertrudis Flashove wurde am 28.07.1780 mit Joannes Henricus
Flashove und Gertrudis Bieckerath als Taufzeugen geboren. Auch hier ist
nichts näheres bekannt.
zu 1.1.3.1.3
Joannes Henricus Flashove wurde am 12.04.1783 geboren, 3 Monate nach
dem Tod seines Vaters. Sein Stiefvater J.H. Niermann vrsorgte die Familie
und erwarb zusammen mit seiner Frau den Hof vom Freiherrn zu Merode zu
Merfeld. Seit dieser Zeit ist der Hof rechtmässiger Besitz der Familie
Flashove.
Johannes Heinrich heiratete am 11.06.1816 im Alter von 33 Jahren die 27 jährige
Marie Gertrud Lindau, ihr Rufname war Gertrud. Das Ehepaar hatte 4
Kinder. Das Ehepaar Flashove/Lindau übernahm 1837 den Hof vom Stiefvater
Niermann und erweiterten es 1840, als sie 15 Morgen Land in der Dernekämper
Mark erwarben. Heutzutage heißt dieses Gebiet "das Bollefeld". Es
kostete damals 190 Taler.
1.1.3.1.3.1 Johann Henrich Flashove
Johann Henrich Flashove wurde am 10.02.1818 in Dülmen geboren.
Zur Angabe des Vaters gehört auch seine Berufsbezeichnung Ackersmann. Es
ist sogar mit 11 Uhr die Uhrzeit der Geburt vermerkt. Als Taufzeugen werden
Elisabeth Flashove, geb. Bieckerath und Joh. Henrich Lindau angegeben.
Er wurde nicht einmal ein Jahr alt. Er starb am 13.05.1818 um 18.00 nach nur
3 Monaten und zwei Tagen. Eine Todesursache ist nicht klar. Er wurde am
15.05.1818 beerdigt.
1.1.3.1.3.2 Catharina Elisabeth Flashove
Catharina Elisabeth Flashove wurde
am 11.07.1819 um 3.00 morgens in Dülmen geboren. Auch hier sind zwei
Taufpaten bekannt: B. Henr. Flashove und Cath. Elis. Claes, vermutlich
geborene Lindau. Eheschließung oder Sterbedaten sind bisher nicht zu
ermitteln.
1.1.3.1.3.3 Anton Flashove
Anton Flashove wurde am 18.04.1825
um 01.00 Uhr in Dülmen geboren und am 18.04. getauft. Taufpaten waren hier
Herrmann Lindau (Lücke?) und Gertrud Bernzen, geborene Flashove. (Diese
Gertrud Flashove heiratete übrigens 1824 Bernhard Heinrich Bernzen). Anton
heiratete mindestens zwei mal in Dülmen und hatte mindestens sieben Kinder.
Mindestens, weil es eventuell noch eine dritte Ehe gab, die ich jedoch nicht
eindeutig belegen konnte. Bei all seinen in Dülmen geborenen Kindern bleibt
es verwunderlich, das sich nur die Nachfahrenlinie seines Bruders Bernhard
Henrich in der heutigen Zeit findet. Da er jedoch fast ausschließlich Töchter
bekam und seine Kinder bis auf vier Töchter bereits im Kindesalter
verstorben sind, wurde der Name vermutlich nicht weiter geführt. Die
Hochzeitsdaten seiner Nachfahren oder weitere Todesdaten konnte ich noch
nicht ermitteln. Die Familie Antons lebte unter der Adresse Feldmark 85. Dülmen
bestand damals nur aus eingen Kernstraßen und Hauptstraßen. Alle Häuser
die abseits davon lagen gehörten zur Feldmark. Die Familie zog am
Hochzeitsdatum 01.07.1862 ein.
1. Ehe: Maria Catharina Röckner
Der Name taucht bei der Geburt des Kindes Bernd Henrich Flashove
am 28.05.1863 auf. Im Stadtarchiv Dülmen wird diesem Sohn der Vorname Anton
Heinrich beigelegt. Neben der Angabe des Vaters Anton finden sich
Einträge über die Taufpaten Heinrich Flashove und Marie Cath. Röckner (Zumbrink).
Die Taufe fand am 29.05. in St. Viktor, Dülmen statt. Diese erste
Ehe ist nicht eindeutig. Die nächste auf den Vater Anton
eingetragene Geburt liegt am 11.08.1865 und weist einen anderen Namen der
Mutter auf. Ich habe überprüft ob es ein Sterbedatum zwischen dem
28.05.1863 und dem 11.08.1865 auf den Namen Marie Catharina Röckner gab,
wurde jedoch in St. Viktor nicht fündig. Zu vermerken sei hier auch noch,
daß es am 18.10.1864 (Datum wackelig) zum Tod eines Henrich Flaßhove
kam, dessen Vater mit Anton angegeben ist. Das ein Jahr alte Kind(!)
wurde am 21.10.1864 in Dülmen beigesetzt. Röckner ist übrigens eine bis
heute in Daldrup ansässige Familie. Es handelte ich vermutlich um den Sohn,
der im Kindesalter verstorben war.
2. Ehe: Maria Catharina Bödiger
Dieser Name taucht erstmalig bei der der Geburt am 11.08.1865 des Sohnes Johannes
Henricus Flashove auf. Bei der Taufe am 12.08. waren Henr. Bödiger
und Gertrud Flashove, geborene Klinge (Antons Schwägerin) anwesend. Die
Mutter trägt noch den Vermerk Karthaus. Auch heute noch ist der Name in Dülmen
in Form des Buchhandelsgeschäft Bödiger vertreten. Der Ehe entsprangen
noch drei weitere Töchter.
Am 11.01.1869 wurde Maria Catharina Elisabeth Flashove in Dülmen
geboren. Im Beisein der Paten Thomas Göllmann (direkter Nachbar des Hofes)
und Lisette Bödiger wurde sie am 12.01. in St. Viktor getauft. Die Spur
dieser Tochter verliert sich am 18.01.1883, dem Tag an dem sie laut
Melderegister (vermutlich als Magd) im Alter von 14 Jahren nach Buldern übersiedelte.
Am 19.07.1872 wurde Anna Francisca Flashove in Dülmen
geboren. Als Taufpaten werden am 21.07. Franz Lüke(?) und Anna Kröning
genannt. Sie starb im Alter von 2 Jahren am 16.11.1874.
Am 10.12.1873 wurde Clara Johanna Flashove in Dülmen
geboren und am 11.12. im Beisein von Carl Kröning und Clara Lüke (Lehmkuhl)
in St. Viktor getauft. Clara starb als Säugling am 08.08.1874.
Da es danach keine weiteren Geburtseinträg unter dieser Mutter gab, habe
ich mit Blick auf die dritte Ehe den Zeitraum zwischen der Geburt 1873 und
der ersten Geburt der dritten Ehe im Jahre 1875 auf Sterbedaten geprüft.
Maria Catharina Bödiger starb am 26.02.1874 um 4 Uhr morgens in Dülmen.
Sie wurde am 02.03.1874 beigesetzt. Es war zu dieser Zeit durchaus üblich
eine weitere Ehe zur "ordentlichen Fortführung der Erziehung der
Kinder" (so offiziell in einem anderen Fall genannt) einzugehen. Dies
tat auch Anton. Allerdings war dies ein schweres Jahr für die Familie. Im
Februar stirbt die Mutter, im April heiratet er erneut, im August stirbt das
Baby Clara und im November die 2-jährige Anna.
3. Ehe: Gertrudis Hoffmann
Am 07.04.1874, also ca. zwei Monate nach dem Tod seiner Frau, schloß Anton
Flashove die Ehe mit Gertrudis Hoffmann, geboren am 22.11.1844. Ich will
hier einmal eine gewagte Theorie aufstellen. Am 08.01.1867 brachte eine
Gertrudis Hoffmann in Dülmen einen unehelichen Sohn namens Franciscus
Havenius zur Welt. Es ist nicht bewiesen, das es sich um die gleiche Frau
handelt. Sollte sie es jedoch sein, wäre es ein Indiz dafür, warum Anton
so schnell eine neue Frau fand. Wie gesagt: eine gewagte Theorie. Zurück zu
den Fakten. In dieser Ehe wurden drei Töchter geboren. Bei der letzten
hatte Anton schon das stolze Alter von 54 jahren erreicht.
Die ganze Familie wechselt am 06.12.1884 ihren
Wohnsitz und zieht in die Feldmark 8. Dort ist ebenfalls der Tagelöhner
Hoffmann, geboren am 26.02.1817, gemeldet. Hier handelt es sich eventuell um
den Schwiegervater Antons. Laut Melderegister ist er am 26.10.1877
gestorben.
Am 12.11.1875 wird Antonia Sophia Gertrudis Flashove in Dülmen
geboren. Bezeugt haben das bei der Taufe am 13.11. in St. Viktor Heinrich
Flashove und Antonia Hoffmann. Sie verließ am 15.03.1882 das Elternhaus als
7-jährige nach Daldrup, wohin war bisher nicht zu klären. Im Melderegister
lautet ihr Name Anna Gertrud.
Am 09.03.1877 wird Gertrud Elisabetha Antonia Josepha in Dülmen
geboren und am 11.03. in St. Viktor getauft. Taufpaten waren Heinrich Claes
und Elisabeth Deikenhoff, geborene Hornerhaus. Sie wechslte ebenfalls als
7-jährige am 21.01.1885 den Wohnsitz nach Rödder. Ihr Name lautet im
Melderegister schlicht Getrud.
Am 23.09.1879 wird Maria Catharina Gertrudis Flashove in Dülmen
geboren. Als Taupaten standen ihr am 25.09. Gertrud Uhlending und Peter
Schreiwer in St. Viktor zur Seite. Catharina, laut Melderegister nur dieser
Vorname, wechselte ihren Wohnort ins Kirchspiel Dülmen am 03.10.1888.
Damals war sie 11 Jahre alt. Vermutlich wurden alle drei Töchter als Mägde
auf fremde Höfe geschickt. Leider tauchen sie danach nicht mehr in den
Melderegistern auf. Eigentlich hätte ihr Zugang in den Registern der
Bauerschaften verzeichnet sein sollen. Dort waren sie jedoch nicht
aufzufinden.